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Identity Lifecycle

Identity Lifecycle

Was ist der Identity Lifecycle?

In der digitalen Welt durchlaufen Benutzerkonten und digitale Identitäten einen Lebenszyklus, der mit dem Eintritt in ein Unternehmen beginnt und mit dem Austritt endet – vergleichbar mit der realen Karriere einer Person. Dieses strukturierte Konzept wird als Identity Lifecycle bezeichnet und ist ein zentraler Bestandteil des Identity und Access Managements (IAM).

Ein effektives Identity Lifecycle Management gewährleistet, dass jede digitale Identität zu jeder Zeit über die passenden Zugriffsrechte verfügt – nicht mehr und nicht weniger. Für IT-Leiter und Unternehmensverantwortliche ist dies essenziell, um Sicherheit, Effizienz und Compliance in ihrer Organisation sicherzustellen.

Aber was genau meinen wir mit diesem Begriff? Und wie verwaltet man einen Identity Lifecycle?

Der Lebenszyklus der digitalen Identität im IAM

Der Identity Lifecycle beschreibt sämtliche Phasen, die eine digitale Identität im Unternehmenskontext durchläuft – von der Erstellung über Veränderungen im Laufe der Betriebszugehörigkeit bis hin zur endgültigen Deaktivierung oder Löschung.

Dieser Prozess umfasst fünf zentrale Schritte:

  1. Erstellung

  2. Aktivierung

  3. Übergang (Rollenwechsel)

  4. Deaktivierung

  5. Löschung/Archivierung

Ein professionelles Management dieses Lifecycles verhindert nicht nur unbefugten Zugriff, sondern optimiert gleichzeitig den administrativen Aufwand für die IT-Abteilung.

Was versteht man unter Identity Lifecycle Management?

Identity Lifecycle Management ist die strukturierte Verwaltung digitaler Identitäten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – automatisiert, nachvollziehbar und sicher.

Im Rahmen eines IAM-Systems ermöglicht es:

  • die automatisierte Erstellung, Aktualisierung und Löschung von Benutzerkonten,

  • die konsistente Vergabe von Berechtigungen anhand von Rollen oder Abteilungen,

  • die Integration mit HR-Systemen (z. B. zur automatischen Erkennung von Ein- und Austritten),

  • und die lückenlose Protokollierung aller Identitätsänderungen zur Erfüllung von Compliance-Vorgaben.

Statt zeitaufwändiger, fehleranfälliger manueller Prozesse, bietet automatisiertes Identity Lifecycle Management enorme Vorteile – vor allem für Unternehmen mit hoher Nutzeranzahl und dynamischen Rollenwechseln.

Die Phasen des Identity Lifecycles – IDU als Prozessmodell

Der Identity Lifecycle folgt meist dem bewährten IDU-Modell:
Integration (Onboarding), Durchlauf (Transition), Unterbrechung (Offboarding).

Identity life cycle

1. Einstieg / Onboarding

Der Lifecycle beginnt mit dem Eintritt eines neuen Mitarbeiters. Diese Phase beinhaltet zwei Aufgaben im Benutzermanagement: die Erstellung eines Kontos und die Aktivierung eines Kontos. Bereits vor dem ersten Arbeitstag können digitale Identitäten und Benutzerkonten vorbereitet werden – auf Basis der im HR-System erfassten Stammdaten (Name, Abteilung, Rolle etc.).

Ein modernes IAM-System erstellt automatisiert:

  • E-Mail-Adressen,

  • Benutzerkonten in IT-Systemen,

  • erste Berechtigungen für Anwendungen, Tools oder Netzwerke.

Die Aktivierung erfolgt mit Arbeitsbeginn. So kann der neue Mitarbeiter vom ersten Tag an produktiv arbeiten, ohne Wartezeiten oder IT-Rückfragen.

2. Übergang / Rollen- und Abteilungswechsel

In dieser Phase des Identity Lifecycles verändern sich Rolle oder Position des Mitarbeiters – z. B. durch Abteilungswechsel, Projektzuweisung oder Beförderung.

Typische Aufgaben im Lifecycle-Management in dieser Phase:

  • Anpassung von Rechten und Berechtigungen,

  • Aktivierung neuer Systeme,

  • Entzug veralteter Zugriffe.

Eine automatisierte Aktualisierung und Überprüfung ist hier eine bessere Lösung und reduziert das Risiko von Fehlern. Automatisierte IAM-Systeme gleichen Veränderungen direkt mit der Berechtigungsmatrix ab und setzen alle Änderungen regelbasiert um.

Self-Service- und Workflow-Module ermöglichen es zudem, temporäre Zugriffe gezielt anzufordern – ohne übermäßige Belastung der IT-Abteilung.

3. Austritt / Offboarding

Die letzte Phase im IDU-Prozess ist die Austrittsphase. Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, muss der Zugang sofort entzogen werden. Dies verhindert Sicherheitslücken, etwa durch unkontrollierte Weiterverwendung von Konten (sogenannte „verwaiste Konten“). Verwaiste Konten sind Konten, die nicht mehr mit einem aktiven Benutzer verbunden sind aber häufig in der IT-Umgebung verbleiben.

Das IAM-System erkennt über die Verknüpfung mit dem HR-System das Austrittsdatum und:

  • deaktiviert automatisch alle Konten,

  • entzieht Berechtigungen,

  • archiviert oder löscht die Identität – abhängig von internen Richtlinien.

Optional kann ein begrenzter Zugriff (z. B. auf Gehaltsabrechnungen) für einen definierten Zeitraum bestehen bleiben. Auch eine spätere Wiederaktivierung ist technisch möglich, etwa bei Wiedereinstellungen.

Wie optimiert man das Management des Identity Lifecycles?

Moderne IAM-Lösungen wie z. B. HelloID ermöglichen die vollständige Automatisierung des Identity Lifecycle Managements.

Vorteile:

  • Entlastung der IT durch automatisierte Abläufe

  • Reduktion manueller Fehler und Sicherheitsrisiken

  • Revisionssichere Dokumentation aller Identitätsänderungen

  • Schneller Zugriff neuer Mitarbeiter auf alle benötigten Systeme

  • Effiziente Verwaltung bei Rollenwechseln und komplexen Organisationen

  • Reduzierung der Fehlerquote – Steigerung der Produktivität

Dashboards und Berichte ermöglichen IT-Leitern und Geschäftsführern jederzeit volle Transparenz: Welche Konten sind aktiv? Welche Rechte bestehen? Wo besteht Handlungsbedarf?

Fazit: Identity Lifecycle als Fundament für sicheres IAM

Ein durchdachtes Identity Lifecycle Management ist der Schlüssel für effizientes, sicheres und regelkonformes Identity und Access Management (IAM).

Vom Onboarding über Rollenwechsel bis zum Offboarding sorgt es dafür, dass digitale Identitäten jederzeit aktuell, korrekt und sicher verwaltet werden – vollautomatisiert, transparent und skalierbar.

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Das IDU-Modell ist ein zentrales Prozesskonzept im Identity und Access Management (IAM). Die Abkürzung steht nicht – wie oft vermutet – für „Identity Data Utility“, sondern beschreibt in diesem Fall die drei entscheidenden Phasen im Identity Lifecycle eines Mitarbeiters:

  • I – Einstieg (Onboarding)

  • D – Change bzw. Übergang (Rollen- und Abteilungswechsel)

  • U – Austritt (Offboarding)

Für IT-Leiter und Geschäftsführer ist das IDU-Modell ein bewährter Orientierungsrahmen, um digitale Identitäten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg strukturiert und sicher zu verwalten.

Das IDU-Modell ist mehr als nur eine theoretische Struktur – es ist ein praktisches Werkzeug zur Effizienzsteigerung und Risikominimierung. Für IT-Leiter und Geschäftsführer ergeben sich daraus konkrete Vorteile:

  • Transparenz über den Status aller digitalen Identitäten

  • Compliance durch nachvollziehbare Zugriffsverwaltung

  • Sicherheit durch automatische Deaktivierung bei Offboarding

  • Effizienz durch automatisierte Workflows in allen IDU-Phasen

  • Kostenkontrolle durch Vermeidung unnötiger Lizenzen (z. B. verwaiste Konten)

Wer das IDU-Modell in seine IAM-Strategie integriert, schafft die Grundlage für ein sicheres, agiles und revisionssicheres Unternehmen.