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Identity Provider

Identity Provider (IdP)

Was ist ein Identity Provider (IdP)?

Ein Identity Provider (IdP) ist eine zentrale Instanz im Identity und Access Management (IAM), die für die Authentifizierung von Benutzeridentitäten zuständig ist.

Statt sich bei jeder einzelnen Anwendung separat anmelden zu müssen, erfolgt die Authentifizierung zentral über den Identity Provider. Anwendungen, die in einer sogenannten Vertrauensbeziehung mit dem IdP stehen, delegieren die Anmeldung an diesen Dienst. Sobald sich der Nutzer einmal erfolgreich beim IdP authentifiziert hat, erhält er Zugriff auf alle verbundenen Services – ganz ohne erneute Passworteingabe.

Darüber hinaus stellt der Identity Provider neben Authentifizierungsdaten oft auch autorisierungsrelevante Informationen bereit. Das bedeutet: Der IdP kann auch definieren, welche Ressourcen ein Benutzer sehen oder bearbeiten darf – abhängig von seiner Rolle oder Zugehörigkeit.

Warum ist ein Identity Provider für Unternehmen so wichtig?

Ein Identity Provider spielt eine Schlüsselrolle bei der Effizienz und Sicherheit der Benutzerverwaltung – besonders in modernen, vernetzten IT-Landschaften.

Durch die zentrale Authentifizierung über den IdP profitieren Ihre Mitarbeitenden von Single Sign-On (SSO). Sie melden sich einmal pro Sitzung an und erhalten sofortigen Zugriff auf mehrere verknüpfte Anwendungen. Das reduziert die Zahl der Passwörter, vereinfacht die Nutzung und fördert gleichzeitig die Sicherheitskultur: Ein starkes Passwort und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) lassen sich zentral umsetzen, ohne den Benutzerkomfort zu beeinträchtigen.

Auch für komplexe Föderationsszenarien – etwa in Bildungseinrichtungen, Behörden oder Partnernetzwerken – ist ein Identity Provider essenziell. Er ermöglicht es externen Partnern, mit ihren eigenen Zugangsdaten auf freigegebene Systeme zuzugreifen – und das alles compliant, transparent und sicher.

Ein gut integrierter IdP verbessert nicht nur die Benutzererfahrung, sondern unterstützt aktiv Ihre Sicherheitsstrategie und entlastet die IT-Abteilung.

Der Unterschied: Identity Provider vs. Service Provider

In einem föderierten IAM-Modell ist es wichtig, die Rollen zu unterscheiden:

  • Identity Provider (IdP): Führt die Authentifizierung durch und stellt Identitätsdaten bereit. Er verwaltet die Nutzerkonten und deren Zugangsdaten wie Passwörter, aber beispielsweise auch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) oder biometrische Daten.

  • Service Provider (SP): Nutzt die Informationen vom IdP, um dem Benutzer zu verifizieren und Zugriff auf bestimmte Anwendungen oder Daten zu gewähren. Der Begriff Service Provider kann daher etwas irreführend sein, da er im Kontext der Authentifizierung eigentlich eine Dienstleistung vom Identity Provider in Anspruch nimmt.

Die Vertrauensbeziehung zwischen IdP und SP bildet das Fundament für eine sichere und flexible Benutzerverwaltung – sowohl innerhalb der eigenen Organisation als auch über Unternehmensgrenzen hinweg.

Wie funktioniert ein Identity Provider?

Der Identity Provider als zentrale Schaltstelle im IAM

Ein Identity Provider (IdP) übernimmt im Rahmen des Identity und Access Managements (IAM) die Aufgabe, Benutzer zentral zu authentifizieren – also ihre digitale Identität zu überprüfen. Dabei ist der IdP nicht nur ein technisches Bindeglied, sondern ein strategisches Werkzeug für Sicherheit, Effizienz und Compliance.

In Verbindung mit sogenannten Service Providern (SP) – also Anwendungen oder IT-Diensten – ermöglicht der IdP ein durchgängiges Single Sign-On (SSO). Wie das im Detail funktioniert, erläutern wir anhand eines einfachen, aber praxisnahen Szenarios:

Authentifizierung beim Identity Provider: Anwendung 1 – Der erste Login

Ein Benutzer möchte auf eine Anwendung (in diesem Beispiel Anwendung 1 oder SP1) zugreifen.

  1. Die Anwendung erkennt, dass der Benutzer nicht eingeloggt ist, und sendet automatisch eine Authentifizierungsanfrage an den Identity Provider.

  2. Der Benutzer wird zur Anmeldeseite des IdP weitergeleitet und gibt dort seine Zugangsdaten ein – meist Benutzername und Passwort, häufig ergänzt durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).

  3. Der IdP überprüft die Identität und erstellt ein sicheres, verschlüsseltes Authentifizierungstoken.

  4. Dieses Token wird an Anwendung 1 übermittelt.

  5. Die Anwendung prüft das Token, akzeptiert es und gewährt dem Benutzer Zugriff – ohne dass die Anwendung selbst eine Passwortprüfung vornehmen muss.

Diese indirekte Anmeldung basiert auf einer Vertrauensbeziehung zwischen Service Provider und Identity Provider. Die eigentliche Verantwortung für die Authentifizierung liegt beim IdP, was nicht nur Prozesse vereinfacht, sondern auch Sicherheitsrisiken minimiert.

Zugriff auf Anwendung 2 – Single Sign-On in Aktion

Jetzt möchte der Benutzer auch auf eine zweite Anwendung (Anwendung 2 / SP2) zugreifen.

  1. Anwendung 2 erkennt ebenfalls, dass noch keine Sitzung besteht, und kontaktiert erneut den Identity Provider.

  2. Der IdP stellt jedoch fest, dass der Benutzer bereits über eine gültige Sitzung (von Anwendung 1) verfügt.

  3. Ohne erneute Eingabe von Zugangsdaten generiert der IdP ein neues Authentifizierungstoken – diesmal für Anwendung 2.

  4. Anwendung 2 validiert das Token, und der Benutzer erhält sofortigen Zugriff.

Der gesamte Vorgang erfolgt für den Nutzer unsichtbar und ohne weiteren Login – die perfekte Umsetzung von Single Sign-On (SSO). Obwohl SSO technisch optional ist, entfaltet ein Identity Provider hier sein volles Potenzial: nahtlose Benutzererfahrung, geringerer Verwaltungsaufwand und höhere Sicherheit.

Kommunikation über Standardprotokolle

Damit Identity Provider mit verschiedensten Anwendungen zuverlässig zusammenarbeiten können, nutzen sie etablierte Standardprotokolle bzw. IAM-Protokolle, darunter:

  • SAML (Security Assertion Markup Language): Für sichere Token-basierte Authentifizierung in webbasierten Szenarien.

  • OpenID Connect: Moderne Alternative auf Basis von OAuth 2.0, häufig im Cloud-Umfeld eingesetzt.

  • OAuth 2.0 und JWT (JSON Web Token): Ermöglichen nicht nur Authentifizierung, sondern auch die strukturierte Übertragung von Autorisierungsdaten an Service Provider.

Diese standardisierten Kommunikationswege gewährleisten Kompatibilität, Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit – essentielle Aspekte für jede strategisch ausgerichtete IAM-Lösung.

Beispiele für Identity Provider

Praxisnahe Lösungen für modernes Identity und Access Management

Im Folgenden zeigen wir Ihnen drei etablierte und zukunftsorientierte Beispiele für Identity Provider, die sich in modernen IT-Landschaften bewährt haben – von internationalen Marktführern bis hin zu spezialisierten Lösungen wie HelloID:

  • Microsoft Entra ID (ehemals Azure Active Directory)
    Microsoft Entra ID ist eine Cloud-basierte Lösung aus dem Hause Microsoft und zählt zu den leistungsfähigsten Identity Providern am Markt. Die Plattform bietet:

    • Single Sign-On (SSO) für eine Vielzahl an Microsoft- und Drittanbieter-Anwendungen

    • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) zur Erhöhung der Zugriffssicherheit

    • Föderation durch Integration mit Active Directory Federation Services (ADFS)

    • Unterstützung moderner Authentifizierungsstandards wie OAuth 2.0, OpenID Connect und SAML

    Die nahtlose Integration mit Microsoft 365, Azure, aber auch mit unternehmenseigenen Applikationen macht Entra ID besonders attraktiv für Unternehmen, die auf eine einheitliche Identitätsplattform setzen möchten.

  • Google Identity Platform
    Die Google Identity Platform ist ein Identity Provider, der sowohl Webanwendungen als auch mobile Apps absichert – insbesondere im Zusammenspiel mit Google Workspace. Auch hier profitieren Unternehmen von:

    • Single Sign-On (SSO) über Google-Konten

    • MFA als Standardfunktion

    • Unterstützung für OAuth 2.0, OpenID Connect und die eigene Lösung Firebase Authentication

    Gerade für Organisationen, die stark auf Google-Technologien setzen oder verteilte mobile Anwendungen verwalten, ist die Google Identity Platform eine skalierbare und sichere Lösung für zentrale Benutzerverwaltung.

  • HelloID – Identity Provider für spezialisierte IAM-Anforderungen
    Neben den großen Plattformanbietern entscheiden sich viele Unternehmen bewusst für spezialisierte Lösungen wie HelloID. Der integrierte HelloID Identity Provider bietet:

    • SSO und MFA out-of-the-box

    • Anpassbare Authentifizierungsprozesse für interne und externe Benutzer

    • Hohe Flexibilität bei der Anbindung von Zielsystemen und Service Providern

    • Kompatibilität mit offenen Standards (z. B. SAML und OAuth)

    Besonders für mittelständische Unternehmen oder Organisationen mit spezifischen Anforderungen an Governance, Automatisierung und Provisionierung ist HelloID eine interessante und kosteneffiziente Alternative.

Fazit: Der richtige Identity Provider als Basis für Ihr IAM

Die Wahl des richtigen Identity Providers ist entscheidend für die Sicherheit und Effizienz Ihrer digitalen Geschäftsprozesse. Egal ob Sie auf einen globalen Anbieter wie Microsoft Entra ID, ein Ökosystem wie Google, oder eine modulare IAM-Lösung wie HelloID setzen – der Identity Provider bildet das Rückgrat Ihrer IAM-Strategie und sollte sich nahtlos in Ihre bestehende Infrastruktur einfügen lassen.

Identity Provider in Ihrer IAM-Lösung

Die Schlüsselrolle des Identity Providers im Identity und Access Management

Ein Identity Provider (IdP) ist weit mehr als nur eine Login-Komponente: Er bildet das Rückgrat jeder durchdachten Identity & Access Management (IAM)-Strategie. In modernen IT-Umgebungen verifiziert der IdP nicht nur die Identität von Nutzern, sondern liefert auch zentrale Informationen zur Authentifizierung und Autorisierung – sei es für interne Anwendungen oder externe Partnerdienste (Service Provider).

Doch ein Identity Provider entfaltet seine volle Wirkung erst im Zusammenspiel mit einem leistungsfähigen IAM-System. Solche Systeme – wie etwa HelloID – gehen über die reine Identitätsprüfung hinaus und ermöglichen die automatisierte Verwaltung von Benutzerkonten und Zugriffsrechten über den gesamten Lebenszyklus hinweg: vom Onboarding über Rollenwechsel bis hin zum Offboarding.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen praxisnah, wie HelloID den Identity Provider integriert und gleichzeitig die IAM-Komplexität reduziert.

Access Management: Zentrale Steuerung von Identitäten und Zugriffsrechten

Viele Unternehmen setzen heute auf Microsoft 365 als Basis für Büroanwendungen – und damit auf Verzeichnisdienste wie Active Directory oder den Cloud-basierten Entra ID als Identity Provider. In diesen Szenarien dient ein IAM-System wie HelloID als funktionale Erweiterung. Es ergänzt vorhandene Strukturen um zentrale Governance-Mechanismen, gezielte Zugriffskontrolle und benutzerfreundliches Single Sign-On (SSO).

HelloID stellt dabei einen eigenen Identity Provider bereit, der nicht nur SSO und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) unterstützt, sondern auch ein individuell anpassbares Nutzerportal enthält. Hier erhalten Anwender über ein personalisiertes Dashboard per Mausklick Zugriff auf ihre autorisierten Anwendungen. Die Integration in bestehende Intranet-Portale ist unkompliziert – etwa über Widgets. Gleichzeitig erlaubt das Access Management-Modul auch föderierte Identitäten, um Organisationen bei der Zusammenarbeit und Migration flexibel zu unterstützen.

Provisioning: Automatisierte Benutzerbereitstellung mit ABAC

Ein häufiges Problem in wachsenden Organisationen: Die manuelle Pflege von Benutzerkonten im Identity Provider – etwa Entra ID – wird schnell unübersichtlich, wenn Hunderte oder gar Tausende von Nutzern verwaltet werden müssen. Noch komplexer wird es, wenn sich Rollen, Abteilungen oder Standorte regelmäßig ändern.

Hier setzt das HelloID Provisioning-Modul an: Durch Attributbasierte Zugriffskontrolle (ABAC) wird sichergestellt, dass jede Person zur richtigen Zeit mit den richtigen Konten und Rechten ausgestattet ist. Die Informationen stammen dabei aus führenden Systemen wie Ihrer HR-Software, die aktuelle Daten zu Rolle, Abteilung und Standort bereitstellt. HelloID erstellt automatisch die passenden Konten, weist Berechtigungen zu und synchronisiert diese mit dem Identity Provider sowie allen angebundenen Service Providern. So entsteht eine nahtlose, sichere und skalierbare Benutzerverwaltung.

Service Automation: Flexibilität für dynamische Anforderungen

Das Provisioning-Modul wird durch HelloID Service Automation erweitert, um noch mehr Agilität zu ermöglichen. Mitarbeitende können über ein Self-Service-Portal gezielt zusätzliche Berechtigungen oder temporäre Zugänge anfordern – etwa für projektbasierte Aufgaben oder zeitlich befristete Rollen. Manager oder IT-Mitarbeiter genehmigen diese Anfragen zentral über HelloID, ohne auf externe Systeme zurückgreifen zu müssen. So werden Prozesse beschleunigt und gleichzeitig die Sicherheit durch dokumentierte und kontrollierte Workflows erhöht.

Governance: Compliance und Transparenz im Fokus

Ein starker Identity Provider allein genügt nicht, um regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden – dafür braucht es eine verlässliche Governance-Komponente. HelloID bietet umfassende Audit- und Reporting-Funktionen, mit denen alle Änderungen an Benutzerkonten, Rollen und Zugriffsrechten revisionssicher dokumentiert werden. So lassen sich auch komplexe Vorgaben wie ISO 27001 oder branchenspezifische Compliance-Standards zuverlässig erfüllen.

Mit regelmäßigen Rezertifizierungen, detaillierten Zugriffsanalysen und automatisierten Berichten behalten Sie stets die Kontrolle über Ihre IAM-Landschaft – selbst in verteilten und hybriden IT-Umgebungen.

Fazit: Mehr als nur Authentifizierung – strategischer Mehrwert für Ihre Organisation

Ein Identity Provider ist ein zentrales Bindeglied Ihrer digitalen Infrastruktur. Im Zusammenspiel mit einem modernen IAM-System wie HelloID entstehen jedoch echte Mehrwerte: von Automatisierung und Sicherheit über Benutzerfreundlichkeit bis hin zu nachhaltiger Governance.

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Dann besuchen Sie unsere ausführliche Seite zum Access Management und entdecken Sie die Potenziale für Ihr Unternehmen.

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Ein Identity Provider (IdP) ist ein zentrales System, das die digitale Identität von Benutzern verlässlich verifiziert. Er ist eine essenzielle Komponente moderner Identity und Access Management (IAM)-Lösungen und ermöglicht es Anwendungen oder Diensten – den sogenannten Service Providern (SP) – auf vertrauenswürdige Authentifizierungsinformationen zuzugreifen.

Ein IdP verwaltet nicht nur die Anmeldedaten der Nutzer, sondern bietet oft auch erweiterte Funktionen wie Single Sign-On (SSO) und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Das bedeutet für Ihre Organisation: ein einziges sicheres Login genügt, um Zugang zu verschiedenen Applikationen zu erhalten – sicher, benutzerfreundlich und effizient.

Der Identity Provider (IdP) und der Directory Service erfüllen auf den ersten Blick ähnliche Aufgaben – beide speichern und verwalten Identitätsinformationen. Doch in der Praxis gibt es wichtige Unterschiede:

Ein Directory Service – wie etwa Microsoft Active Directory – ist traditionell in lokalen IT-Infrastrukturen verankert und dient primär der Verzeichnisverwaltung von Benutzern, Gruppen und Geräten. Seine Hauptaufgabe liegt in der internen Organisation von Zugriffsrechten innerhalb eines Netzwerks.

Ein Identity Provider hingegen geht deutlich weiter: Er ist darauf ausgelegt, Authentifizierungsprozesse über verschiedene Anwendungen und Plattformen hinweg zu koordinieren – auch in Cloud-Umgebungen. IdPs kommunizieren über standardisierte Protokolle wie SAML, OAuth 2.0 oder OpenID Connect mit Service Providern und ermöglichen dadurch nahtloses Access Management über Systemgrenzen hinweg.

Für Unternehmen, die hybride oder vollständig cloudbasierte Architekturen einsetzen, ist der Identity Provider somit die zukunftsfähigere Lösung.

Ein Identity Provider (IdP) übernimmt die Authentifizierung von Nutzern und stellt Identitätsdaten bereit. Der Service Provider (SP) ist die Anwendung oder der Dienst, auf den zugegriffen wird. Der SP vertraut dem IdP und gewährt Zugriff, sobald ein gültiges Authentifizierungstoken vorliegt. Gemeinsam sorgen sie im Rahmen eines Identity und Access Management (IAM)-Systems für sicheren und effizienten Zugriff auf digitale Ressourcen.