Kostenlose Demo Kontakt
Ransomeware

Ransomeware

Was ist Ransomware?

Erklärung, Risiken und Prävention für IT-Verantwortliche

Ransomware ist eine besonders gefährliche Form von Schadsoftware (Malware), die darauf abzielt, Ihre Daten oder IT-Systeme gezielt zu verschlüsseln oder zu blockieren, um anschließend ein Lösegeld (engl. „ransom“) zu erpressen. Die Täter fordern meist Zahlungen in Kryptowährungen, um die Rückverfolgung zu verhindern.

In Unternehmen zeigt sich Ransomware oft durch gesperrte Systeme, blockierte Dateien und eine Nachricht auf dem Bildschirm, in der Lösegeld gefordert wird. Gerade für Organisationen mit stark digitalisierten Prozessen – wie Banken, Gemeinden oder Industriebetriebe – kann ein solcher Angriff existenzbedrohend sein.

Ransomware ist heute die verbreitetste und lukrativste Form der Cyberkriminalität weltweit. Laut dem niederländischen Nationalen Koordinator für Terrorismusbekämpfung (NCTV) stellen Ransomware-Angriffe eine der größten Bedrohungen für die IT-Sicherheit von Organisationen und Behörden dar.

Welche Arten von Ransomware gibt es?

Es gibt zwei Hauptkategorien von Ransomware:

1. Locker-Ransomware

  • Diese blockiert den Zugriff auf das System, ohne die Daten selbst zu verschlüsseln. Oft erscheint eine Nachricht mit Zahlungsaufforderung. Die Daten sind technisch noch vorhanden, aber für Benutzer und Administratoren nicht zugänglich.

2. Crypto-Ransomware

  • Hierbei werden Daten mit starken Verschlüsselungsalgorithmen unzugänglich gemacht. Diese Variante ist die häufigste und gefährlichste, da ohne den passenden Schlüssel keine Wiederherstellung der Daten möglich ist.

Moderne Angriffe betreffen nicht nur lokale Systeme, sondern auch vernetzte Cloud-Dienste oder andere Unternehmensbereiche. Manche Varianten werden sogar als „Ransomware-as-a-Service“ an Dritte verkauft – ein düsterer Trend im Bereich Cybercrime.

Welche Schäden verursacht ein Ransomware-Angriff?

In unserer digitalisierten Gesellschaft sind die Schäden durch Ransomware enorm:

  • Lösegeld: In vielen Fällen verlangen die Angreifer Millionenbeträge – ohne Garantie, dass Sie Ihre Daten tatsächlich zurückerhalten. Es besteht ein hohes Risiko, dass man ohne weitere Maßnahmen schnell erneut gehackt wird. Zudem kann sich die Zahlung als nutzlos erweisen, weil die Entschlüsselungssoftware nicht richtig funktioniert.

  • Finanzielle Schäden: Ransomware-Angriffe können Unternehmen und Organisationen lahmlegen, da fast alle Prozesse heutzutage teilweise oder vollständig digitalisiert sind.

  • Betriebsunterbrechungen: Die komplette Organisation kann zum Stillstand kommen – besonders kritisch bei Dienstleistern, Kommunen oder Gesundheitseinrichtungen. Eine Fabrik, die einen Tag stillsteht, ist bereits katastrophal, aber die Auswirkungen auf eine Bank, eine Gemeinde oder ein Krankenhaus sind noch weitreichender, da direkt die Kunden betroffen sind. Solche Vorfälle können sogar zu Insolvenzen führen.

  • Reputationsverlust: Ein öffentlich gewordener Cyberangriff schädigt das Vertrauen von Kunden, Partnern und Investoren.

  • Folgeangriffe: Ohne nachhaltige Sicherheitsmaßnahmen werden Unternehmen schnell erneut zum Ziel.

Wie lässt sich Ransomware frühzeitig erkennen?

Ransomware entfaltet ihre volle Wirkung oft erst, wenn es bereits zu spät ist: Der Zugriff auf Ihre Dateien ist gesperrt, Systeme sind blockiert, und auf dem Bildschirm erscheint eine Lösegeldforderung. Für viele Unternehmen ist dies der Moment, in dem der Angriff erstmals sichtbar wird – und bereits immensen Schaden angerichtet hat. Doch es gibt Anzeichen, die IT-Leiter und Geschäftsführer frühzeitig alarmieren sollten. Wenn Sie diese Warnsignale kennen und ernst nehmen, können Sie gezielt gegensteuern und das Risiko eines Totalausfalls erheblich minimieren.

Typische Hinweise auf einen bevorstehenden Ransomware-Angriff:

  • Leistungsabfall und ungewöhnliche Speicheraktivität:
    Wenn Ihre Systeme plötzlich langsamer reagieren und ungewöhnlich hohe Speichernutzung zeigen, könnte dies ein Hinweis auf laufende Verschlüsselungsvorgänge im Hintergrund sein – ein typisches Merkmal aktiver Ransomware.

  • Auffälliger Netzwerkverkehr:
    Eine unerklärliche Zunahme der Netzwerkkommunikation, insbesondere zu unbekannten IP-Adressen oder externen Servern, kann bedeuten, dass Daten heimlich abgezogen oder vorbereitet werden, um verschlüsselt zu werden.

  • Unbekannte Dateien und Prozesse:
    Administratoren sollten regelmäßig Task-Manager und Konfigurations-Tools prüfen. Unbekannte Prozesse oder plötzlich auftauchende Dateien mit kryptischen Namen sind häufig erste Spuren einer Infektion.

  • Sicherheitswarnungen ernst nehmen:
    Moderne Sicherheitslösungen wie Anti-Malware- und Antivirus-Programme bieten Frühwarnsysteme. Verlassen Sie sich nicht auf automatische Updates allein – regelmäßige Kontrolle und Reaktion auf Warnhinweise sind essenziell.

Wie schützen Sie Ihre Organisation effektiv vor Ransomware-Angriffen?

Ganzheitliche Sicherheitsstrategie mit Identity und Access Management

Ein effektiver Schutz gegen Ransomware basiert auf einer mehrschichtigen Sicherheitsarchitektur. Insbesondere in mittelständischen und großen Unternehmen empfiehlt sich ein „Defense-in-Depth“-Ansatz: Mehrere Barrieren sorgen dafür, dass ein Angreifer auf jeder Ebene auf Widerstand stößt – ein Prinzip, das Angriffe verlangsamt, erschwert und im besten Fall ganz verhindert.

Zentraler Bestandteil dabei ist ein modernes Identity und Access Management (IAM). Es kontrolliert, wer Zugriff auf welche Systeme und Daten hat – und verhindert so die unkontrollierte Ausbreitung von Ransomware über kompromittierte Konten.

Wichtige Maßnahmen zur Ransomware-Prävention:

  • Benutzerkonten intelligent absichern:
    Implementieren Sie ein Zero-Trust-Modell und setzen Sie auf automatisierte Rechtevergabe. IAM-Lösungen helfen dabei, überflüssige Privilegien zu vermeiden und den Zugriff auf das Notwendigste zu beschränken – besonders bei administrativen Konten.

  • Phishing-Angriffe abwehren:
    Schulungen und Awareness-Programme sind essenziell. Mitarbeiter sollten wissen, wie sie gefälschte E-Mails erkennen. Ergänzend helfen technische Lösungen, schädliche Links und Anhänge zu blockieren.

  • Aktives Patch- und Schwachstellenmanagement:
    Halten Sie alle Systeme stets auf dem aktuellen Stand. Nutzen Sie Tools, um Schwachstellen schnell zu identifizieren und gezielt zu schließen. Segmentieren Sie Netzwerke, um die Ausbreitung zu verhindern.

  • Kontrollierte Softwareinstallation:
    Verhindern Sie, dass nicht autorisierte Anwendungen installiert werden – von Makros in Office-Dokumenten bis hin zu sogenannter Shadow-IT. Hier hilft die zentrale Verwaltung über IAM und Endpoint-Security-Lösungen.

  • Webzugriffe filtern:
    Schützen Sie Ihre Mitarbeiter vor gefährlichen Websites, indem Sie den Webverkehr filtern und bedrohliche Domains automatisch blockieren.

  • USB-Nutzung einschränken:
    Deaktivieren Sie USB-Ports dort, wo sie nicht notwendig sind. Oft reicht ein infizierter Stick, um ein ansonsten gut gesichertes Netzwerk zu kompromittieren.

Diese Tipps helfen Ihnen, zu verhindern, dass Sie Opfer von Ransomware werden. Gleichzeitig sollten Sie sich Gedanken darüber machen, was zu tun ist, wenn Sie dennoch Opfer eines Ransomware-Angriffs werden. Überlegen Sie sich im Voraus eine Backup-Strategie.

Was tun bei einem Ransomware-Angriff? 
Effektive Reaktion mit Backup-Strategie und Identity und Access Management (IAM)

Handlungsleitfaden für IT-Verantwortliche und Geschäftsführer

Wenn Ihre IT-Infrastruktur von einem Ransomware-Angriff betroffen ist, zählt jede Minute. In dieser kritischen Phase kommt es darauf an, schnell, strukturiert und vorbereitet zu handeln. Für IT-Leiter und Geschäftsführer ist ein klar definierter Notfallplan – inklusive durchdachter Backup- und Rollback-Strategie – der Schlüssel zur erfolgreichen Schadensbegrenzung.

Diese Sofortmaßnahmen sind entscheidend:

  • Notfallplan aktivieren:
    Trennen Sie betroffene Systeme sofort vom Netzwerk, um eine weitere Ausbreitung der Schadsoftware zu verhindern. Isolieren Sie kompromittierte Segmente und verhindern Sie externe Zugriffe.

  • IT-Forensik und Ursachenanalyse:
    Arbeiten Sie eng mit Ihrem internen IT-Security-Team oder externen Experten für Cybersicherheit zusammen. Ziel ist es, den Ursprung der Infektion zu identifizieren, Schwachstellen zu analysieren und den Angriff technisch nachzuvollziehen.

  • Behörden und Betroffene informieren:
    Ransomware kann nicht nur den Betrieb stören, sondern auch datenschutzrechtliche Implikationen haben. Informieren Sie unverzüglich Aufsichtsbehörden, Partner und Kunden – insbesondere, wenn personenbezogene Daten betroffen sind. Eine Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden ist ebenso empfehlenswert.

Die richtige Backup-Strategie ist Ihre Lebensversicherung im Ernstfall

Eine effektive Backup-Strategie entscheidet darüber, wie schnell Ihre Organisation nach einem Ransomware-Angriff wieder arbeitsfähig ist. Das Ziel ist eine schnelle Wiederherstellung ohne Datenverlust – und ohne Lösegeldzahlung.

Setzen Sie auf die bewährte 3-2-1-1-Regel:

Diese vom Nationalen Cyber-Sicherheitszentrum (NCSC) empfohlene Strategie beinhaltet:

  • 3 Kopien Ihrer Daten – damit Sie im Notfall verschiedene Wiederherstellungspunkte nutzen können.

  • 2 unterschiedliche Speichertechnologien – etwa Festplatte und Cloud, um einzelne Ausfallrisiken zu minimieren.

  • 1 Backup an einem externen Standort – um vor physischen Schäden wie Feuer oder Stromausfall geschützt zu sein.

  • 1 Kopie offline (air-gapped) – um die Gefahr durch Ransomware, die auch Netzwerkspeicher verschlüsseln kann, zu eliminieren.

Ein solides Backup allein reicht jedoch nicht – entscheidend ist eine durchdachte Rollback-Strategie, mit der Sie gezielt Systeme, Datenbanken und Anwendungen wiederherstellen können, ohne sich dabei erneut zu infizieren.

Ransomeware en IAM

Ransomware wirksam vorbeugen mit Identity und Access Management (IAM)

Ransomware-Angriffe beginnen häufig dort, wo der Schutz am schwächsten ist: bei Benutzerkonten. Besonders gefährdet sind privilegierte Zugänge wie Administratorkonten. Deshalb ist ein modernes Identity und Access Management (IAM) essenziell für jede IT-Sicherheitsstrategie.

So schützt IAM Ihre Organisation vor Ransomware:

  • Zugriffsrechte gezielt einschränken:
    Gewähren Sie Mitarbeitern nur die Zugriffe, die sie tatsächlich benötigen – nach dem Prinzip der minimalen Rechtevergabe. So verhindern Sie, dass ein kompromittiertes Konto Zugriff auf kritische Systeme erhält.

  • Zero Trust umsetzen:
    Vertrauen Sie keinen Geräten oder Benutzern pauschal – auch nicht innerhalb Ihres Netzwerks. IAM-Systeme ermöglichen eine konsequente Prüfung aller Anfragen und Zugriffsversuche.

  • Automatisierung und Transparenz:
    Mit intelligentem Rechte-Management erkennen Sie auffällige Zugriffsversuche in Echtzeit und können im Ernstfall sofort reagieren.

IAM ist keine rein technische Maßnahme – es ist ein strategischer Hebel für Ihre IT-Sicherheit. Ransomware wird dadurch gezielt am Eintritts- und Verbreitungspunkt blockiert. Unsere Experten beraten Sie gerne, wie Sie IAM effektiv in Ihre IT-Sicherheitsarchitektur integrieren können.

Ransomware gelangt meist dort ins System, wo der Schutz am schwächsten ist – bei regulären Benutzer- oder sogar privilegierten Administratorkonten. Hacker nutzen genau diese Zugangspunkte, um ihre Schadsoftware einzuschleusen und sich im Netzwerk auszubreiten.

Ein zeitgemäßes Identity und Access Management (IAM) schützt Ihr Unternehmen genau an dieser sensiblen Stelle. Durch granulare Zugriffskontrollen stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende ausschließlich auf die Ressourcen zugreifen können, die sie für ihre Arbeit benötigen – nicht mehr und nicht weniger. So minimieren Sie die Angriffsfläche erheblich.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ergänzt diesen Schutz wirkungsvoll, indem sie selbst bei gestohlenen Zugangsdaten eine zusätzliche Sicherheitsbarriere schafft. In Kombination mit einem Zero-Trust-Ansatz verhindert IAM, dass Cyberkriminelle sich frei in Ihrem Netzwerk bewegen können – selbst wenn sie erste Zugangsdaten kompromittieren konnten.

Ransomware-as-a-Service, kurz RaaS, ist eine Geschäftsform in der Welt der Cyberkriminalität – professionell organisiert und extrem gefährlich. Dabei stellen erfahrene Hacker ihre Ransomware-Plattformen oder -Tools anderen Kriminellen gegen Bezahlung zur Verfügung.

In der Praxis bedeutet das: Ein Angreifer muss kein technisches Know-how besitzen, um ein Unternehmen zu erpressen. Stattdessen „mietet“ er fertige Schadsoftware samt Infrastruktur. Die Ransomware wird dann genutzt, um Netzwerke zu kompromittieren, Daten zu verschlüsseln und Lösegeld zu fordern.

Diese Überlegung scheint im ersten Moment nachvollziehbar: Die IT steht still, der Druck ist hoch – und das Lösegeld wirkt wie ein schneller Ausweg. Doch in der Realität ist die Zahlung selten eine echte Lösung, sondern meist nur der Beginn neuer Probleme.

Viele Unternehmen berichten, dass die versprochene Entschlüsselungssoftware entweder nicht funktioniert oder nur einen Teil der Daten wiederherstellt. In vielen Fällen fordern die Erpresser nach der ersten Zahlung einfach mehr. Hinzu kommt: Wer zahlt, macht sich möglicherweise sogar zur Zielscheibe für weitere Angriffe.