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Autorisierungsmatrix

Autorisierungsmatrix

Was ist eine Autorisierungsmatrix im IAM-Kontext?

Die Autorisierungsmatrix ist ein zentrales Element jeder gut strukturierten Identity und Access Management (IAM)-Strategie. Sie dokumentiert klar und nachvollziehbar, welche Benutzer oder Rollen innerhalb einer Organisation Zugriff auf welche Systeme, Anwendungen oder Daten haben. Ob als Excel-Dokument, konfigurierbares Tool oder direkt in der IAM-Plattform integriert – die Autorisierungsmatrix bildet das Rückgrat eines durchdachten Zugriffsmanagements.

Für IT-Leiter und Geschäftsführer ist sie weit mehr als eine technische Tabelle: Sie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Risikominimierung, Sicherstellung von Compliance und Erfüllung regulatorischer Anforderungen wie ISO 27001 oder DSGVO.

Ziele und Funktionen der Autorisierungsmatrix

Eine Autorisierungsmatrix erfüllt in der Praxis zwei essenzielle Aufgaben:

  1. Zentrale Steuerung aller Berechtigungen:
    Die Matrix definiert und dokumentiert systematisch alle Benutzerrechte, die über die IAM-Plattform vergeben werden. Sie macht sichtbar, wer worauf zugreifen darf – und warum.

  2. Audit- und Compliance-Nachweis:
    Als „Single Source of Truth“ dient sie im Fall von Audits oder Sicherheitsvorfällen als verlässliche Referenz, um Zugriffe zu analysieren, Audit Trails zu erstellen und Rechenschaftspflichten zu erfüllen.

Das „Need-to-know“-Prinzip und die Rolle der Matrix

Ein modernes IAM-System folgt dem Prinzip des Least Privilege (PoLP) – auch bekannt als Need-to-know-Prinzip. Das bedeutet: Jeder Benutzer erhält nur jene Zugriffsrechte, die für seine Aufgaben unbedingt erforderlich sind – nicht mehr, nicht weniger.

Die Autorisierungsmatrix sorgt dafür, dass dieses Prinzip konsequent und effizient umsetzbar bleibt. Im Gegensatz dazu stehen offene Zugriffsmodelle („Open unless“), wie sie häufig in Start-ups zu finden sind – mit deutlich höheren Sicherheitsrisiken.

IAM-Systeme werden in der Regel auf Basis des Need-to-know-Prinzips eingerichtet, und um dies verwaltbar zu machen, ist eine Autorisierungsmatrix erforderlich.

Ist die Nutzung einer Autorisierungsmatrix verpflichtend?

Auch wenn ISO 27001, BSI IT-Grundschutz oder die BIO (Basis-Absicherung Informationssicherheit) häufig auf eine Autorisierungsmatrix verweisen, ist sie formell nicht verpflichtend. Es gibt keine universelle Vorgabe zur Form oder technischen Ausführung.

Trotzdem ist sie faktisch unverzichtbar, um aktuelle Sicherheitsstandards und Datenschutzanforderungen zu erfüllen. Viele Unternehmen setzen in ihren IAM-Lösungen – wie z. B. bei HelloID – keine klassische Matrix im Tabellenformat ein, sondern strukturierte Geschäftsregeln, die dieselbe Funktion erfüllen.

Zwei Ebenen der Autorisierungsmatrix in der Praxis

In großen Organisationen werden häufig mehrstufige Autorisierungsmatrizen verwendet:

  • Organisationsebene:
    Hier wird festgelegt, wer strategisch für bestimmte Datenbereiche und Prozesse verantwortlich ist – z. B. wer als Business Owner für Kundendaten fungiert.

  • Operative Ebene:
    Diese Ebene ist technischer und präziser. Sie beschreibt, welche Benutzer auf welche konkreten Systeme oder Datenfreigaben zugreifen dürfen – beispielsweise innerhalb eines IAM-Tools oder Active Directorys.

Fazit: Die Autorisierungsmatrix als Schlüssel zur sicheren Zugriffskontrolle

Für Unternehmen, die Cybersicherheit, Datenschutz und Effizienz ernst nehmen, ist die Autorisierungsmatrix ein essenzieller Bestandteil der IT-Sicherheitsarchitektur. Sie schafft Transparenz, unterstützt die Governance und bietet die Grundlage für eine nachvollziehbare und auditierbare Rechtevergabe im IAM.

Autorisierungsmatrix erstellen: So gehen Sie strategisch vor

Warum eine Autorisierungsmatrix mehr ist als nur eine Excel-Tabelle

In der heutigen digitalen Unternehmenswelt ist eine gut strukturierte Autorisierungsmatrix weit mehr als ein Hilfsmittel – sie ist eine strategische Notwendigkeit. Sie bildet das Fundament für ein sicheres, regelkonformes Identity und Access Management (IAM) und schafft gleichzeitig Klarheit in Bezug auf Zuständigkeiten, Rollen und Berechtigungen.

Doch wie erstellt man eine Autorisierungsmatrix, die nicht nur funktioniert, sondern auch skalierbar, auditierbar und zukunftssicher ist?

Schritt-für-Schritt: So erstellen Sie eine Autorisierungsmatrix

Die konkrete Ausgestaltung hängt immer von Ihrer Organisationsstruktur und den eingesetzten Verwaltungssystemen ab. Dennoch folgen die Grundprinzipien der Erstellung meist einem bewährten Ablauf:

  1. Ressourcen identifizieren: Erfassen Sie alle IT-Systeme, Anwendungen, Datenbanken und physischen Umgebungen, für die Zugriffsmanagement erforderlich ist. Diese Ressourcen bilden die Basis Ihrer Matrix.

  2. Rollen und Benutzergruppen definieren: Identifizieren Sie relevante Benutzer, Gruppen oder Rollen in Ihrer Organisation. Achten Sie dabei besonders auf funktionale Einheiten – etwa Fachbereiche, Standorte oder Hierarchieebenen.

  3. Zugriffsrechte nach dem Need-to-know-Prinzip vergeben: Weisen Sie den definierten Rollen nur die Zugriffsrechte zu, die unbedingt erforderlich sind – in Übereinstimmung mit dem Least-Privilege-Prinzip. Dabei kann auch eine Detailebene eingebaut werden: Welche Aktionen sind erlaubt (Lesen, Bearbeiten, Löschen)?
    Im Gesundheitswesen etwa kann zusätzlich ein sogenannter „Scope“ definiert werden – zum Beispiel Zugriff nur auf Patientendaten einer bestimmten Einrichtung oder Abteilung.

Vom Excel-Sheet zum smarten IAM-System

Auch wenn viele mit einer einfachen Tabelle starten, stößt dieses Modell schnell an seine Grenzen. Denn Zugriffsrechte z. B. wie bei Punkt 3 beschrieben, sind mehrdimensional – insbesondere in dynamischen, regulierten Unternehmen. Aus diesem Grund nutzen moderne IAM-Systeme wie HelloID Business Rules, die komplexe Abhängigkeiten berücksichtigen – etwa:

  • Benutzerattribut (z. B. Rolle, Standort, Abteilung)

  • Zeitpunkt des Zugriffs

  • Kombinationen mehrerer Bedingungen

Diese Regeln lassen sich in HelloID direkt über eine intuitive Oberfläche pflegen, prüfen und automatisieren.

Komplexität managen: Autorisierungsmatrix in großen Organisationen

Je größer und dezentraler ein Unternehmen ist, desto aufwendiger ist die Erstellung einer konsistenten Autorisierungsmatrix. Hier kommt Role Mining ins Spiel: Eine intelligente Analyse Ihrer bestehenden Benutzer- und Berechtigungsstruktur, aus der automatisch erste Vorschläge für Rollen und Rechte generiert werden. So lässt sich eine erste Matrix deutlich schneller aufbauen – bei gleichzeitiger Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Gibt es Alternativen zur Autorisierungsmatrix?

Nicht direkt. Die Autorisierungsmatrix ist kein Tool im engeren Sinne, sondern ein bewährtes Konzept zur strukturierten Verwaltung von Zugriffsrechten. Dennoch gibt es verschiedene technische Modelle, mit denen sich diese Struktur in Ihrem IAM-System umsetzen lässt. Nachfolgend skizzieren wir einige mögliche Formen des Zugriffsmanagements:

Erläuterung

Access Control List (ACL)

Damit kommt man dem Grundkonzept einer Autorisierungsmatrix am nächsten. Berechtigungen werden direkt pro Benutzer gepflegt. Für kleine Systeme geeignet, aber in größeren Organisationen kaum skalierbar.

Role Based Access Control (RBAC)

Zugriffsrechte werden auf Basis vordefinierter Rollen vergeben. Ideal für standardisierte Aufgabenprofile. Ein Verkäufer erhält also andere Zugriffsrechte als ein Buchhalter.

Attribute Based Access Control (ABAC)

ABAC ähnelt RBAC, ist jedoch sehr flexibel, aber komplexer in der Pflege – da mehr Eigenschaften (Attribute) von Benutzern, Anwendungen und Daten verwendet werden können.

Policy Based Access Control (PBAC)

Bei PBAC verwenden Sie Richtlinien, um zu bestimmen, wer Zugriff auf welche Daten und Anwendungen hat. So kann der Zugriff auf Anwendungen von der Tageszeit (z. B. nur während der Arbeitszeit), der IP-Adresse oder Datenklassifizierung abhängig gemacht werden. Besonders dynamisch.

Dies sind verschiedene Möglichkeiten, um Zugriffsrechte zu organisieren und zu strukturieren. Jede dieser Möglichkeiten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, abhängig von der Art der Organisation, der Größe und der Sensibilität der verwalteten Daten. In der Praxis werden Sie auch häufig feststellen, dass fortschrittliche IAM-Lösungen eine Kombination dieser Methoden für ihr Autorisierungsmanagement verwenden.

IAM und Autorisierungsmatrix: Wie modernes Berechtigungsmanagement funktioniert

Die Autorisierungsmatrix ist ein zentrales Steuerungsinstrument im Identity und Access Management (IAM). Sie hilft Ihnen, die Frage zu beantworten: Wer darf was, wann und warum innerhalb Ihrer IT-Systeme? Besonders in dynamischen Organisationen mit komplexen Strukturen ist eine präzise Autorisierungslogik entscheidend – nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für Effizienz und Compliance.

RBAC als Einstieg – ABAC als strategische Weiterentwicklung

Viele IAM-Lösungen – so auch HelloID – setzen beim Zugriffsmanagement zunächst auf das bewährte Prinzip des Role Based Access Control (RBAC). Das Konzept ist logisch und nachvollziehbar: Zugriffsrechte werden rollenbasiert vergeben, z. B. für „Mitarbeiter Vertrieb“, „IT-Administrator“ oder „Buchhaltung“. RBAC passt hervorragend zum Least-Privilege-Prinzip, denn jede Rolle erhält nur die Berechtigungen, die sie tatsächlich benötigt.

Doch moderne Anforderungen gehen weiter – insbesondere bei dezentralen Organisationen, projektorientierten Teams oder in regulierten Branchen. Hier entfaltet ein erweitertes Modell seine volle Stärke: Attribute Based Access Control (ABAC).

ABAC: Mehrdimensionale Autorisierung durch Benutzerattribute

Statt nur auf Rollen zu setzen, arbeitet ABAC mit einer Kombination verschiedenster Attribute – etwa:

  • Rolle oder Funktion

  • Abteilung

  • Standort

  • Vertragsstatus

  • Zeitfenster (z. B. Gültigkeit von Projekten oder Onboarding-Phasen)

In HelloID können Sie auf Basis solcher Attribute sogenannte Business Rules definieren. Diese Regeln machen Ihre Autorisierungsmatrix dynamisch, differenziert und hochgradig automatisierbar.

Beispiele für praxisnahe Business Rules in HelloID:

  • Rollenbasiert: Eine „Pflegemitarbeiterin“ erhält automatisch Zugriff auf M365 und zusätzlich auf die Elektronische Patientenakte (EPA).

  • Attributbasiert: Zugriff auf EPA-Daten erfolgt ausschließlich für Patienten aus der eigenen Abteilung und Einrichtung – basierend auf Standort- und Bereichszuordnung.

  • Zeitgesteuert: Autorisierungen können vordatiert aktiviert werden (z. B. zum Onboarding) oder nach Vertragsende mit Kulanzzeit bestehen bleiben.

Diese Flexibilität ist insbesondere für IT-Leiter von großem Wert, da sich Prozesse nicht nur absichern, sondern auch skalieren lassen – ohne dabei manuell nachsteuern zu müssen.

Optionale Zugriffsrechte automatisiert verwalten

Nicht alle Berechtigungen lassen sich durch Rollen oder Attribute abbilden – beispielsweise temporäre Zugriffe auf Spezialanwendungen in einem Projektteam. Für solche Fälle bietet HelloID das Service Automation Modul:

  • Online-Anfrage von Zugriffsrechten

  • Genehmigungs-Workflow (z. B. durch Teamleiter oder IT)

  • Automatisierte Vergabe und Entzug nach Ablauf

  • Dokumentation jeglicher Schritte und Prozesse

Diese Art von Self-Service ermöglicht es Ihrer Organisation, agil zu arbeiten, ohne die Kontrolle über Autorisierung und Compliance zu verlieren.

Fazit: Eine Autorisierungsmatrix im IAM ist kein starres Konstrukt – sondern ein flexibles Steuerungsinstrument

Mit Lösungen wie HelloID verwandeln Sie die klassische Autorisierungsmatrix in ein intelligentes Regelwerk, das sich nahtlos in Ihre Geschäftslogik integriert. Sie kombinieren RBAC für klare Rollenstrukturen, ABAC für flexible Autorisierungen und Service Automation für individuelle Sonderrechte.

Für IT-Leiter und Geschäftsführer bedeutet das: maximale Kontrolle bei minimalem Verwaltungsaufwand, hohe Transparenz – und ein IAM-System, das mit Ihrem Unternehmen mitwächst.

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Autorisierung ist ein zentraler Baustein im Identity und Access Management (IAM). Sie legt fest, ob ein Benutzer – oder auch ein System bzw. eine Anwendung – auf bestimmte Daten, Anwendungen oder IT-Ressourcen zugreifen darf. Anders gesagt: Nach der Authentifizierung (z. B. durch Benutzername und Passwort) bestimmt die Autorisierung, was jemand tun darf – und wo.

Dabei geht es nicht nur um das Zugriffsrecht, sondern auch um die Tiefe der Berechtigung: Darf ein Nutzer Inhalte lediglich ansehen, aktiv bearbeiten oder sogar löschen? In Unternehmen mit sensiblen Daten – etwa im Gesundheitswesen, der Industrie oder im öffentlichen Sektor – ist ein präzises Autorisierungskonzept nicht nur essenziell für die IT-Sicherheit, sondern oft auch eine Compliance-Vorgabe.

Moderne IAM-Lösungen nutzen Autorisierungsmechanismen wie RBAC (Role Based Access Control) oder ABAC (Attribute Based Access Control), um Rechte effizient, skalierbar und regelkonform zu verwalten. Eine gut strukturierte Autorisierungsmatrix ist dabei der Schlüssel zur Übersichtlichkeit und Steuerbarkeit.

Eine Access Control List (ACL) ist eine der einfachsten Methoden zur Verwaltung von Autorisierungen in IT-Systemen. Hierbei werden Zugriffsrechte auf individueller Benutzerebene vergeben. Das bedeutet: Für jeden einzelnen User wird separat festgelegt, auf welche Systeme, Dateien oder Anwendungen er zugreifen darf – und in welchem Umfang.

Diese Methode funktioniert gut in kleineren IT-Umgebungen, wo die Anzahl der Nutzer überschaubar ist. ACLs sind unkompliziert und ermöglichen eine präzise Kontrolle auf Einzelbasis. Doch in größeren Organisationen stoßen sie schnell an ihre Grenzen: Die Pflege und Verwaltung individueller Berechtigungen wird aufwendig, fehleranfällig – und im schlimmsten Fall unübersichtlich.

Daher setzen Unternehmen mit komplexeren Strukturen meist auf fortschrittlichere IAM-Modelle wie RBAC oder ABAC, unterstützt durch eine dynamische Autorisierungsmatrix. Diese bieten deutlich mehr Flexibilität, Automatisierungsmöglichkeiten und Sicherheit.

„Need to Know“ ist ein Sicherheitsprinzip innerhalb des Identity und Access Managements, das den Zugriff auf Informationen streng regelt: Ein Benutzer erhält nur dann Zugriff auf Daten oder Systeme, wenn dieser Zugriff für die Erfüllung seiner konkreten Aufgaben erforderlich ist.

Beispiel: Eine Pflegekraft in einer Klinik darf ausschließlich auf die medizinischen Daten der Patientinnen und Patienten zugreifen, die sie aktuell betreut – nicht auf sämtliche Daten der Einrichtung.

Das Konzept „Need to Know“ wird häufig mit dem Prinzip „Least Privilege“ verwechselt. Der Unterschied liegt im Detail:

  • Need to Know regelt, welche Informationen jemand sehen darf.

  • Least Privilege definiert zusätzlich, welche Aktionen erlaubt sind – etwa Lesen, Bearbeiten oder Löschen.

Beide Prinzipien sind essenziell für eine sichere und regelkonforme IT-Infrastruktur. In Kombination mit einer Autorisierungsmatrix lassen sie sich systematisch und automatisiert umsetzen – beispielsweise über moderne IAM-Plattformen wie HelloID.