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Identity Governance und Administration

Identity Governance und Administration (IGA)

Was ist Identity Governance und Administration (IGA)?

Identity Governance and Administration (IGA) beschreibt alle Prozesse, Werkzeuge und Richtlinien, mit denen Unternehmen die Verwaltung und Kontrolle digitaler Identitäten sowie deren Zugriffsrechte systematisch organisieren. Ziel ist es, sicherzustellen, dass ausschließlich autorisierte Personen zur richtigen Zeit auf die richtigen Systeme und Daten zugreifen – und das auf nachweisbar regelkonforme Weise.

Im Unterschied zu klassischen IAM-Lösungen geht IGA über die reine Benutzer- und Rechteverwaltung hinaus. Es rückt insbesondere die Governance – also die Steuerung, Überprüfung und Optimierung – in den Vordergrund. Damit wird IGA zu einem zentralen Baustein für die digitale Compliance und IT-Sicherheit moderner Unternehmen.

Was ist IGA im Detail?

IGA vereint zwei zentrale Aspekte des Identitätsmanagements:

  1. Administration – die operative Verwaltung von Benutzerkonten, Rollen und Berechtigungen im Rahmen des Identity Lifecycle Managements.

  2. Governance – die übergeordnete Steuerung, Dokumentation und Kontrolle dieser Identitäts- und Zugriffsprozesse.

IT-Leiter und Geschäftsführer erhalten durch IGA die Möglichkeit, nicht nur Benutzerzugriffe zu regeln, sondern auch systematisch zu überprüfen, ob die vergebenen Zugriffsrechte noch korrekt, sinnvoll und gesetzeskonform sind. Stichworte wie Rezertifizierung, Rollenprüfung, Soll-Ist-Abgleich und Auditing spielen hier eine zentrale Rolle.

IGA geht damit allgemein über viele gängige IAM-Lösungen hinaus, wie wir in diesem Artikel näher erläutern.

Was unterscheidet IGA von klassischem IAM?

Die oben stehende Beschreibung ist übrigens keine formale Definition. Tatsächlich ist es schwierig – wenn überhaupt möglich – irgendwo eine formelle/ wissenschaftliche Definition von IGA zu finden. Fast alle Anbieter, Spezialisten und Analysten verwenden eigene Beschreibungen, die manchmal erhebliche Unterschiede aufweisen und oft keine klare Abgrenzung bieten. Manchmal wird IGA als Erweiterung von IAM betrachtet, aber ein Analyst wie Gartner beschreibt den Begriff Identity Management in seinem Glossar so, dass IGA und Identity Management synonym zueinander sind:

„Identity management is an activity within the identity and access management function that concerns the governance and administration of a unique digital representation of a user, including all associated attributes and entitlements.“

Während Identity und Access Management (IAM) traditionell auf die technische Umsetzung der Zugangskontrolle fokussiert ist – also z. B. die Erstellung, Aktivierung und Löschung von Benutzerkonten – verfolgt IGA einen übergeordneten, strategischeren Ansatz.

IGA ermöglicht unter anderem:

  • Automatisierte Rezertifizierungen, um Berechtigungen regelmäßig zu überprüfen

  • Soll-Ist-Vergleiche, um Abweichungen bei Berechtigungen frühzeitig zu erkennen

  • Erkennung widersprüchlicher Rechte, z. B. wenn ein Benutzer gleichzeitig eine kontrollierende und freigebende Rolle besitzt

  • Role-Mining, also die Analyse bestehender Berechtigungsstrukturen zur Optimierung von Rollenmodellen

  • Compliance-Berichte zur internen und externen Revision

Damit wird IGA zur Antwort auf die wachsenden regulatorischen Anforderungen, wie z. B. DSGVO, ISO 27001 oder branchenspezifische Audits.

Weiterentwicklung von IAM zu IGA

Warum Identity und Access Management allein nicht mehr genügt

In der Welt der digitalen Identitäten war das klassische IAM (Identity and Access Management) lange Zeit das Maß aller Dinge. Dabei wurde zwischen zwei zentralen Komponenten unterschieden:

  • Identity Management (IM): Die Verwaltung von Benutzeridentitäten und deren Berechtigungen.

  • Access Management (AM): Die technische Absicherung des Zugangs – etwa durch Single Sign-On (SSO) oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).

Doch mit der dynamischen Weiterentwicklung von IT-Infrastrukturen und den wachsenden Anforderungen an Transparenz, Compliance und Governance stößt das traditionelle IAM zunehmend an seine Grenzen. Die logische Weiterentwicklung lautet: Identity Governance and Administration (IGA).

Der Wandel: Vom operativen IAM zur strategischen IGA-Plattform

In vielen Organisationen – gerade in größeren oder stark regulierten – wird das reine Access Management (AM) heute zunehmend durch etablierte Standardlösungen wie Microsoft Entra ID (ehemals Azure AD) oder Active Directory abgedeckt. Diese Systeme übernehmen Kernfunktionen wie Authentifizierung, Autorisierung und SSO.

Die Folge: Die Rolle von Access Management innerhalb klassischer IAM-Suiten verliert an Gewicht. Auch bei unseren Kunden beobachten wir diesen Trend deutlich. Die HelloID AM-Komponenten werden meist nur noch für spezielle Anforderungen oder Migrationsszenarien eingesetzt, in denen Microsofts Lösungen nicht ausreichen oder zu unflexibel sind.

Stattdessen liegt der Fokus verstärkt auf dem Ausbau von Identity Management zu einer umfassenden IGA-Plattform – mit Funktionalitäten, die weit über die bloße Benutzerverwaltung hinausgehen.

Was macht IGA aus – und warum ist es entscheidend für Ihre Organisation?

IGA (Identity Governance and Administration) ergänzt klassische IAM-Elemente durch wichtige Steuerungs- und Kontrollfunktionen. Die Anforderungen moderner Unternehmen gehen längst über die operative Verwaltung hinaus. Es geht darum, sicherzustellen:

  • Wer hat wann, wie und warum Zugriff auf welche Systeme?

  • Entspricht dieser Zugriff geltenden Vorschriften und internen Richtlinien?

  • Wie lässt sich dieser Zugriff regelmäßig automatisiert prüfen, dokumentieren und ggf. entziehen?

Diese Fragen beantworten Sie nur mit einem IGA-System, das auch Governance-Funktionalitäten umfasst: Rezertifizierung, Soll-Ist-Abgleiche, widersprüchliche Rechte erkennen, automatisierte Rollenanalyse (Role-Mining) und regelbasierte Provisionierung.

HelloID: Von Provisioning zu vollständigem IGA

Bereits heute bietet die Plattform HelloID zahlreiche IGA-relevante Funktionen innerhalb der Module Provisioning und Service Automation. Neben der automatisierten Kontoerstellung, Rechtevergabe und Bearbeitung entlang des Identity Lifecycle Managements umfasst HelloID unter anderem:

  • Attributbasierte Zugriffskontrolle (ABAC)

  • Detaillierte Reporting- und Auditfunktionen

  • Self-Service- und Genehmigungs-Workflows

  • Automatisierte Reaktion auf Rollen- oder Abteilungswechsel

Parallel dazu fließen kontinuierlich neue Governance-Elemente in die Plattform ein – darunter Reconciliation-Prozesse, mit denen Ist-Zugriffe regelmäßig mit Soll-Vorgaben abgeglichen werden können, sowie integriertes Role-Mining, das hilft, überholte oder ineffiziente Rollenmodelle aufzudecken und zu optimieren.

Unsere IGA-Roadmap: Governance mit dem HelloID-Modul konsequent umsetzen

Identity Governance and Administration (IGA) geht weit über das klassische Identity und Access Management (IAM) hinaus. Während IAM Ihnen hilft, den digitalen Zugriff innerhalb Ihrer Organisation strukturiert zu regeln – vergleichbar mit dem Zudrehen eines Wasserhahns, um Datenlecks zu vermeiden –, sorgt IGA dafür, dass dieser Zustand auch langfristig erhalten bleibt.

Sie behalten die Kontrolle nicht nur im Moment der Zuweisung, sondern dauerhaft – auch wenn sich Ihre Organisation verändert, Mitarbeitende wechseln oder gesetzliche Vorgaben anziehen. Das HelloID Governance Modul unterstützt Sie dabei, Ihre Identitäts- und Rechteverwaltung fortlaufend an Ihre Unternehmensrichtlinien und Compliance-Vorgaben anzupassen. Die zentrale Frage: Wer darf was – und warum?

Unsere Lösung hilft Ihnen, diese Frage jederzeit präzise, nachvollziehbar und regelkonform zu beantworten – durch eine Reihe spezialisierter Funktionen, die wir aktiv weiterentwickeln.

  • Reconciliation: Die Soll-Ist-Analyse im Identitätsmanagement
    Reconciliation ist ein Kernelement moderner IGA-Systeme. In HelloID wird kontinuierlich geprüft, ob die Realität – also die tatsächlich in Zielsystemen vergebenen Rechte (IST) – mit den definierten Regeln und Vorgaben (SOLL) übereinstimmt. Abweichungen werden erkannt, protokolliert und lassen sich automatisiert oder manuell beheben. So schaffen Sie Transparenz und stärken gleichzeitig Ihre Compliance.

  • Toxic Rules Management: Widersprüchliche Rechte vermeiden
    Eine der größten Risiken in heterogenen IT-Umgebungen sind toxische Rechtekombinationen – also Zugriffsrechte, die sich gegenseitig ausschließen oder zu sicherheitskritischen Überschneidungen führen. Mit dem integrierten Toxic Rules Management erkennt HelloID automatisch potenzielle Konflikte und verhindert deren Vergabe – ganz ohne manuelles Eingreifen.

  • Role-Mining: Intelligente Muster in Berechtigungen erkennen
    Role Mining ist der Schlüssel zur Optimierung Ihrer Rollen- und Rechtevergabe. HelloID analysiert automatisiert Muster und Häufungen in bestehenden Zugriffsrechten, um daraus sinnvolle Business-Rules und Rollenmodelle abzuleiten. So schaffen Sie eine effizientere, nachvollziehbare und skalierbare Berechtigungsstruktur.

  • Advanced Role Model: Komplexität gezielt reduzieren
    Mit dem Advanced Role Model wird die Verwaltung auch umfangreicher Regelwerke deutlich vereinfacht. Anstatt unzählige Einzelerlaubnisse und Berechtigungen manuell zu pflegen, können Sie diese in logisch verknüpfte Rollen und Regeln überführen. Ihr Identitätsmanagement wird dadurch intelligenter, präziser – und dennoch jederzeit steuerbar.

  • Rezertifizierung: Berechtigungen regelmäßig validieren
    Rezertifizierung ist ein elementarer Bestandteil der Governance-Funktionalität. HelloID überprüft in definierten Zyklen, ob über Self-Service oder andere Prozesse vergebene Zugriffsrechte noch benötigt und zulässig sind. Diese wiederkehrenden Kontrollen helfen Ihnen, Sicherheitslücken zu schließen und den Zugriff stets auf das notwendige Maß zu beschränken.

  • Product Suggestions: Smarter Self-Service für Benutzer
    Mit der Funktion Product Suggestions macht HelloID den Self-Service für Endanwender noch intuitiver. Basierend auf Rollen, Abteilungen oder Nutzungshistorie werden passende Produkte und Zugriffsrechte vorgeschlagen. Das spart Zeit, reduziert Fehleingaben und senkt den Supportaufwand – bei gleichzeitig höherer Benutzerzufriedenheit.

  • Advanced Approval Workflows: Komplexe Genehmigungen automatisieren
    Gerade bei sensiblen oder systemkritischen Zugriffsrechten braucht es klar strukturierte, nachvollziehbare Genehmigungsprozesse. Mit den Advanced Approval Workflows können Sie selbst komplexe Entscheidungslogiken in HelloID abbilden und automatisieren – inklusive Eskalationen, Mehrstufigkeit und Compliance-konformer Dokumentation.

IGA ist kein Ziel – es ist ein Weg

Diese und weitere Funktionen sind fester Bestandteil unserer IGA-Roadmap, die wir kontinuierlich weiterentwickeln. Unser Ziel: Sie dabei zu unterstützen, Ihre Governance-Prozesse zu automatisieren, Risiken frühzeitig zu erkennen und den Schutz Ihrer IT-Infrastruktur dauerhaft sicherzustellen.

Mit HelloID gestalten Sie Ihr Identitätsmanagement nicht nur effizienter, sondern auch sicherer, nachvollziehbarer und strategisch wertvoller – exakt so, wie es moderne Organisationen brauchen.

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Governance beschreibt die Art und Weise, wie Organisationen kontrolliert, gesteuert und langfristig strategisch ausgerichtet werden – insbesondere in Bezug auf Regelwerke, Zuständigkeiten und Prozesse.

Im Kontext von Identity und Access Management (IAM) sowie Identity Governance and Administration (IGA) bedeutet Governance konkret: Sie definieren, überprüfen und optimieren die Richtlinien, nach denen digitale Identitäten verwaltet und Zugriffsrechte vergeben werden.

Dabei geht es nicht nur um technische Umsetzung, sondern vor allem um Transparenz, Compliance und strategische Kontrolle. Governance stellt sicher, dass Ihre Identitätsverwaltung nicht nur funktioniert, sondern auch nachvollziehbar, gesetzeskonform und revisionssicher ist – ein zentrales Anliegen für IT-Leiter und Geschäftsführer.

Die IST-SOLL-Analyse ist ein bewährtes Werkzeug zur Optimierung von Prozessen – gerade auch im Identity Governance and Administration (IGA)-Umfeld.

Der IST-Zustand beschreibt, wie Berechtigungen, Rollen oder Identitätsdaten aktuell in Ihren Systemen vorliegen. Der SOLL-Zustand definiert, wie diese nach Ihren Governance-Richtlinien eigentlich vergeben oder strukturiert sein sollten.

Mit dieser Analyse lassen sich Abweichungen gezielt identifizieren – etwa über unser Reconciliation-Feature in HelloID. Dadurch können Sie Schwachstellen aufdecken, Compliance-Risiken vermeiden und Ihre Identitäts- und Zugriffsverwaltung effizienter gestalten.

Die IST-SOLL-Analyse ist somit ein zentraler Bestandteil jeder nachhaltigen IAM-Strategie – und ein Schlüssel zu kontinuierlicher Verbesserung im Rahmen von IGA.